"Gsteier" – so heißt unser eigener kleiner Berggasthof mit naturnaher Landwirtschaft. Schafe grasen auf der Weide, Hühner scharren im Hof, der Brunnen plätschert, ein Mühlrad dreht sich, im Bauerngarten gedeiht und sprießt es – und die Sonne scheint im Sommer bis halb zehn Uhr abends. Was auf den Tisch kommt, ist Eigenproduktion: Eier, Lammgerichte, Speck, Salat,…
Seine Lage ist "dramatisch" hoch über der wilden Schlucht des Naiftales, der Ausblick und das Panorama sind atemberaubend. Im Herbst 2001 haben wir als Ergänzung zum Hotel Hohenwart den 1.380 m hoch gelegenen Bergbauernhof "Gsteier" mit Gastwirtschaft gekauft. Der Gsteier ist mehr als nur ein Berggasthof: Er lädt zum Rasten nach einer flotten Wanderung ein, dient als Rückzugsort für Erholungssuchende, ist Museum für Kulturinteressierte und ein großer Abenteuerspielplatz für Kinder.
Gasthof Gsteier
Frühstück mit Aussicht
Jeden Sonntag im Sommer werden am Gsteier köstliche Südtiroler Spezialitäten zum Frühstück serviert – natürlich mit traumhaftem Ausblick!
Regionale Spezialitäten, serviert auf 1.380 m inmitten grünender und blühender Berglandschaft mit herrlichem Panoramablick – damit lockt der Berggasthof Gsteier in Schenna im Sommer Familien, Wanderer, Aktivsportler und Genießer an. Jeden Sonntag von 9 bis 12 Uhr gibt es Südtiroler Köstlichkeiten wie würzigen Lammschinken aus eigener Herstellung, Käse von der Hofkäserei Boarbichl, Eier von glücklichen Hühnern, hausgemachte Säfte und Marmeladen, sowie Süßes aus der Gsteier-Backstube aufgetischt.
Der Preis pro Person beträgt 28,00 Euro, Kinder bis 12 Jahren zahlen 15,00 Euro. Nähere Informationen und Reservierung im Hotel Hohenwart, Tel. 0473 944400. Auf Anfrage und gegen Gebühr bieten wir einen Shuttleservice.
Von zwei Bergbauernhöfen zum Gasthof
Der heute geschlossene Hof Gsteier bestand ursprünglich aus zwei getrennten Höfen, nämlich Obergsteier und Untergsteier. Erst später erhielt der obere Hof die Bezeichnung Außergsteier und der untere Hintergsteier. Die Naifbachgenossenschaft Mais war ab 1910/11 Eigentümerin der beiden Höfe, die sie nun zu einem einzigen Anwesen zusammenlegte. Gsteier wurde zur Bearbeitung an einen Pächter (Fam. Walzl) weitergegeben. Er begann, neben der Landwirtschaft im Außergsteirer Bauernhaus auch einen Buschenschank zu führen.
Kein Fahrweg und keine Seilbahn führten damals nach Gsteier hinauf. Zur Holzbringung aus den Wäldern fuhren Ochsen- und Pferdefuhrwerke über einen steilen Pflasterweg von St. Georgen hinauf. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde vom Naiftal aus eine Seilbahn errichtet. In den späten 1970er Jahren wurde ein Forstweg von St. Georgen nach Gsteier gebaut. Die Naifbachgenossenschaft übergab im Jahre 1980 den Hof der Südtiroler Landesregierung. Leider verunglückte 1997 der Pächter Johann Walzl mit dem Traktor tödlich. Auf diesen tragischen Unfall hin wollte die Familie den Hof nicht mehr weiterführen, so dass die Landesregierung das Anwesen zum Verkauf ausschrieb.
Am 5. Februar 2002 wurde die Familie Mair vom Hotel Hohenwart in Schenna neuer Besitzer. Auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche von 6,5 ha wird heute Schafzucht und Gemüseanbau für den eigenen Bedarf im Gasthaus und im Hotel betrieben.
Seit Dezember 2010 können Wanderer Gsteier bequem über die Mittelstation der neuen Seilbahn Meran 2000 erreichen.
Sehenswertes rund um Gsteier
Kapelle des hl. Johannes von Nepomuk
Er wurde als Johannes Wölfl um 1350 in Pomuk in Böhmen geboren, 1380 zum Priester geweiht und Pfarrer an der Gallus-Kirche in Prag. 1389 wurde er Generalvikar und Domherr des Erzbischofs von Prag. In der Auseinandersetzung zwischen König und Erzbischof wurde Johannes vom König Wenzel am 20. März 1393 gefangen genommen, gefoltert und in der Moldau ertränkt. Die Überlieferung (Legende) berichtet, dass die damalige Königin Johannes zu ihrem Beichtvater wählte. Der König wollte nun Johannes zwingen, das Beichtgeheimnis zu brechen, aber der weigerte sich und wurde deshalb in der Moldau ertränkt. Durch ein Wunder trocknete die Moldau aus, sodass man seinen Leichnam fand. Johannes wurde im Veitsdom in Prag beigesetzt. Patron: Johannes von Nepomuk ist Patron von Böhmen, der Beichtväter, Priester, Schiffer, Flößer, Müller und wird gegen Wassergefahr angerufen.
Die Mühle
Die erste Gsteirer Mühle wurde am Naifbachübergang errichtet. Durch ein gewaltiges Gewitter am 20. August 1902 brach der Naifbach aus und zerstörte sie. Daraufhin bauten der Gsteirer- und Leiterbauer an der Hofwasserquelle einen Teich und eine neue Mühle. Bei einem Unwetter ging der Teich über und die Mühle wurde abermals zerstört. 1946 wurde dann die heutige Mühle direkt am Gsteirerhof aufgestellt und mit einem Dieselmotor bis Ende der 50er Jahre betrieben bis der Kornanbau aufgelassen wurde. Herr Mair sen. hat nach dem Kauf des Hofes (2002) die Mühle renoviert und mit einem neuen Wasserradsystem versehen. Die Mühle wäre heute noch funktionstüchtig.
Bauernmuseum
In der alten Scheune hat Herr Mair sen. in den vergangenen Jahren eine ansehnliche Anzahl von alten Geräten (Brotgitter, Waschurne, Krautstampfer, Erdgrotten, Erdstricke, Erdkloben, Traubenpresse, Apfelreibe, Spucktadel, Saumsattel, Karwittlampen, Hornscheide, Schneeschuhe, Kumet, Ochsenjoch, Fuchsfalle, Getreidesortiermaschine, Elektro-motor, Milchzentrifuge, Butterkübel, Heupfergel, Kastanien-bratpfanne, Kastanienriggel, Krauthobel, Krautfass, Dreschflegel, Dreschmaschine….) für die Bewirtschaftung eines Bauernhofes zusammengetragen. Das Bauernmuseum ist zu jeder Zeit frei zugänglich.