Bilder und Gästebuch aus den 50er aus dem Wellness Hotel Schenna

66 Jahre Hotel Hohenwart in Schenna

Man könnte fast ein wenig nostalgisch werden, wenn man alte Bilder und Ansichtskarten von Schenna betrachtet. In den 50er Jahren war es noch ein verträumtes Bauerndorf und nur die Gasthäuser beherbergten die ersten Urlauber, die vorerst vereinzelt zu uns kamen. Hier und da wurden auch schon in einem Bauernhof Zimmer vermietet. Der Fremdenverkehr steckte buchstäblich in den "Kinderschuhen". Doch jedes Jahr kamen neue Freunde dazu und schon bald festigte sich der Ruf Schennas als sonniger und freundlicher Ferienort in unmittelbarer Nähe Merans.

Einer der ersten, der die Zeichen der neuen Zeit verstand, war Herr Mair sen. Er erbaute die 1. Frühstückspension in "Schönna", wie man's damals noch schrieb. In diesen über 60 Jahren hat sich viel verändert, doch eines ist gleich geblieben: die Freude an unserem Beruf.

Hotel Schenna 4 Sterne in den 50er
Man mit Auto in den 50er in der besten Lage Schenna's

Herr Mair Franz Senior erzählt...

Wie ist das eigentlich, wenn man nach über 60 Jahren zurückblickt, was fühlt man da?

Herr Mair sen. lächelt. Wenn seine Frau und er manchmal über das Gelände gehen, so erscheint es ihnen oft kaum vorstellbar, wie sich alles entwickelt hat. "Wir haben großes Glück gehabt, gesundheitlich und in allem. Aber eins muß ich sagen, man muß schnell zugreifen, wenn sich die Situation ergibt".

Anfangs waren da ganze 800 m² Grund, heute fasst das Gelände einen Hektar. Ein großer Wunsch bleibt: "Eins wünsche ich mir: dass die Kinder gut miteinander auskommen und das weiterführen, was aufgebaut worden ist". Die Anfänge waren bescheiden, aber auch mutig. Schuld an allem war eigentlich die NATO. 1951 führte die NATO in Südtirol Manöver durch, und Franz Mair, damals beim Militärdienst, wurde wegen seiner Ortskenntnisse als Chauffeur für seinen Obersten eingesetzt. Er war in ganz Südtirol unterwegs, wohnte in Hotels am Stilfser Joch, in Sulden, in Cortina, hatte viel zu warten und viel Zeit zum Nachdenken.

"Ich habe mir damals oft gedacht, warum könnten wir nicht auch in Schenna etwas mit Tourismus machen?" Nach Hause zurückgekehrt, war es die Mutter, die ihn in seinem Vorhaben unterstützte. Als Erbteil bekam Franz Mair von seinem älteren Bruder, der auf dem Hof geblieben war, 800 m² Baugrund und das Holz für den Dachstuhl. Da er einen Kredit brauchte, wandte er sich an die Raiffeisenkasse Schenna, doch die lehnte das Ansuchen ab. "Später, als ich selbst in den Verwaltungsrat hineingewählt wurde, fragte ich einmal nach den Gründen der Ablehnung. Und man hat mir geantwortet, wir haben uns damals gesagt, der Mair Franz ist noch ledig, was braucht der ein Haus, wenn er eine Wiese kaufen würde, dann würden wir ihm das Geld geben!"

Herr Mair Franz Senior mit seiner Frau
Herr Mair Franz Senior's Kinder

Man hielt es mit dem Spruch: Die Güter (Felder) muß man nützen und die Häuser stützen – weil die Häuser bringen ja nichts. (Angesichts der späteren stürmischen Entwicklung in Schenna kann man da nur den Kopf schütteln.)

Wie dem auch sei, am 20. August 1957 öffnet das Hohenwart als 1. Frühstückspension in Schenna. In Meran tagte der Ärztekongress, und über Vermittlung eines Bekannten sollte ein Teilnehmer mit Frau sein Zimmer auf Hohenwart bekommen. "Da saß ich nun und wartete. Es war Sonntag und ich war in der Tracht. Und wie ich so wartete, gingen mir allerlei Gedanken durch den Kopf. Wie wird das jetzt werden mit mir? Ich hatte bis jetzt ein schönes Leben gehabt, sonntags frei. Und jetzt dieses Haus – ich war ja noch jung und Junggeselle damals. Zwei Helferinnen standen mir zur Seite, eine Cousine und eine Frau, das war sozusagen meine Brigade. Ich hab die ersten Gäste begrüßt und am nächsten Morgen Frühstück gemacht." In das verschmitzte Lächeln hat sich Nachdenklichkeit gemischt; Herr Mair legt die Hände auf den Tisch, Hände, denen man ansieht, dass sie zupacken können. Der Bauernsohn und Absolvent einer Landwirtschaftlichen Schule bei den Benediktinern in Bozen-Gries absolviert einen Kellnerkurs im nachhinein.

Und es gibt die Hände voll zu tun, bereits im folgenden Winter wird der Dachboden ausgebaut, zu den 18 Betten kommen 6 weitere dazu. Geheizt wird nicht im Winter, man kann für eine Person doch nicht "die ganze Hütt' heizen!" Die Anfragen häufen sich, Hohenwart wird von seinen Gästen begeistert weiterempfohlen. Herr Mair ist Mädchen für alles.

3 Jahre nach Eröffnung wird Hochzeit gefeiert mit Anna Hölzl vom Schennerhof. (Dabei wird ein kleines Theaterstück aufgeführt. Einer spielt den Franz, wie er auf Hohenwart einen Gast begrüßt: Grüß Gott, das ist das Haus, da unten ist Meran, da drüben Schloß Schenna und da sitzen 200 sitzengelassene Mädchen!) "Wie die Frau dagewesen ist, ist es schnell aufwärts gegangen. Sie hat gekocht, ich serviert, dann haben wir das Cafè eröffnet, etwas, das ich schon lange vorhatte."

Zeichnung vom Wellness Hotel Schenna

Das schönste Erlebnis?

"Schöne Erlebnisse gab es viele, das beste natürlich, daß endlich eine Frau da war. Als dann die Kinder kamen, die Christine, der Sepp, die Hanni, das war eigentlich das Schönste". Von einem Kurzurlaub zurück, sieht Herr Mair auf dem Nachbarsgrundstück eine rote Vermessungsstange: "Ich bin sofort zum Bauern und hab ihn gefragt was los ist. Ich war sehr niedergeschlagen, denn der Bauer hatte eigentlich immer mir den Grund versprochen gehabt." Es gelingt, wenigstens noch die Hälfte des Grundes zu erwerben, 6 Monate nach Ankauf beginnen die Bauarbeiten. "Die ganz große Umstellung war damals, 1967, als wir uns von 22 auf 85 Betten vergrößerten. Da brauchten wir fast 2 Jahre, um in die neue Dimension hineinzuwachsen." Endlose Behördengänge gingen dem Bau des Haupthauses voraus, bis die ersten Gäste im August 1979 einziehen können.

Trotz all dem beruflichen Stress (und Erfolg) muss Zeit für die Kinder bleiben: "Zweimal am Tag haben wir miteinander gegessen, hatten Zeit, miteinander zu reden. Denn die Familie, das ist das wichtigste." Die Kinder haben eine eigene Stube, wo sie für sich allein und ungestört sein konnten; Beruf und Privatsphäre werden zum Wohl der Kinder klar auseinandergehalten – keine Selbstverständlichkeit in den Aufbaujahren. Herr Mair lacht: "Das kann ja nicht gut gehen, wenn sich die Kinder vom Kellner bedienen lassen".

Herr Mair gehörte seit 1959 dem Tourismusverein, damals hieß er noch "Verschönerungsverein", an, viele Neuerungen gehen auf seine Initiative zurück. Manches davon wurde mit großer Skepsis aufgenommen: Als Hohenwart beispielsweise als erstes Haus ein Frühstücksbuffet anbot, hieß es, "Muß das jetzt sein, müssen wir das auch haben, die werden uns noch arm – oder aufessen!" Kurze Zeit später war das Angebot gang und gäbe. Das Geheimnis des Erfolgs? Glück natürlich. "Und die vielen Stammgäste, und immer eins nach dem anderen. Man muß mit dem Geld vorsichtig umgehen". Selbst der Urlaub in guten Hotels wird dazu benützt, Interessantes abzuschauen, um es auf Hohenwart einzuführen.

Wellness Hotel Schenna in Vogelperspektive
Swimmingpool mit Teil von Wellness Hotel Schenna

TOP! - Wohlfühloase inmitten atemberaubender Natur

Bewertung von Hannes auf holidaycheck

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